Netbook KaufberatungMSI Wind U110 Eco - ein Netbook für die Grünen?

Das MSI Wind U110 Eco soll besonders sparsam mit Akkustrom umgehen – sagt zumindest der Prospekt. Wie sieht die Realität aus? Praxis-Test von Netbook-Kaufberatung.

Netbook mit Durchhaltevermögen

Wenn ein Netbook-Hersteller vollmundig wie beim U110 Eco ein „Konditionswunder“ verspricht, bleibt dem Hardware-Tester nur eines übrig: Dem Gerät so lange Leistung abzuverlangen, bis es die Hufe von sich streckt – beziehungsweise der Akku leer ist. Das übernimmt praktischerweise eine Software, das Programm „Battery Eater“ nämlich. Die gute Nachricht: Das Wind U110 Eco hält sogar dann sechs Stunden ohne Kontakt zum Stromnetz durch, wenn es dauernd rechnen und die Festplatte rödeln lassen muss.

Das ist ein sehr guter Wert, denn in der Praxis wird man diese Laufzeit noch deutlich überschreiten. Wer benötigt denn schon ständig das im Akkutest eingeschaltete Wireless LAN, und wer kann sich nicht mal dazu durchringen, den Bildschirm ein wenig zu dimmen? Insgesamt dürften deshalb die von MSI versprochenen 8,5 Stunden weit näher an der Realität liegen als bei anderen Firmen, die mit „One Day Computing“ werben. Ein Wunder kann der Tester darin allerdings nicht erkennen – schon, weil der ärgste Konkurrenz des U110 Eco aus dem selben Hause kommt, in Form des U115 Hybrid. Man könnte es auch anders formulieren: Das Wind U110 Eco ist ein U115 Hybrid ohne die hybride Speicherlösung aus Festplatte und Solid State Disk. Damit büßt der Käufer Akkulaufzeit ein (unter Dauerlast schaffte das U115 etwa 7:15 Stunden), muss aber auch deutlich weniger zahlen.

Prima Werte: MSI Wind U110 Eco

Ansonsten bringt das U110 Eco all das mit, was man von einem guten Netbook erwartet. Als Prozessor kommt ein Atom Z530 zum Einsatz, der etwas weniger Strom verbraucht als ein N270, dafür aber auch ein bisschen langsamer arbeitet. In der Praxis, beim Tippen, Kalkulieren und Präsentieren, ist davon aber nichts zu spüren. Und für leistungshungrigere Aufgaben ist ja keiner der Brüder des U110 zu gebrauchen – Netbooks sind nun mal typische Arbeitsgeräte. Dass MSI einen matten, nicht verspiegelten Bildschirm eingebaut hat, ist ausdrücklich zu loben. Ebenso die schon von anderen Vertretern der Wind-Reihe bekannte, den Platz optimal nutzende Tastatur, die fast vergessen macht, dass man nur vor einem Mini-Notebook sitzt.

„Netbook Kaufberatung“-Fazit: Das MSI Wind U110 ist ein würdiger Vertreter seiner Art. Nur beim Preis darf MSI sich gern noch etwas nach unten orientieren – die sonstige Hardwareausstattung des U110 Eco lässt die 90 Euro Aufpreis zum „400-Euro-Standard-Netbook“ nicht so recht nachvollziehbar erscheinen.