Das Mini-9-Netbook von Dell orientiert sich an der Idee der allerersten Eee-PCs – allerdings mit zeitgemäßen Mitteln. Dabei fällt auf, dass der texanische Hersteller in manchen Details konsequenter vorgeht als die Konkurrenz. Ein Netzteil, wie Dell es mitliefert, würde man zum Beispiel eher in der Verpackung eines Handys erwarten. Und auch bei der Konstruktion des Netbooks selbst haben die Ingenieure offenbar jedes unnötige Gramm Fett vermieden, denn das Inspiron Mini 9 bringt gerade einmal etwas über ein Kilogramm auf die Waage.
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Dazu beigetragen hat natürlich, dass Dell statt einer gewöhnlichen Festplatte so genannte SSDs in die Netbooks einbaut – Solid State Disks, die nicht mit rotierenden Magnetscheiben, sondern mit Speicherchips arbeiten. Sie sind robuster und leichter als echte Festplatten und brauchen weniger Energie. Allerdings sagt man ihnen, wenn man nicht gerade auf besonders schnelle und damit teure Modelle setzt, ein eher gemächliches Arbeitstempo nach. Davon ist allerdings beim Inspiron Mini 9 nichts zu spüren. Das überrascht in der günstigeren Variante des Netbooks, die mit der Linux-Variante Ubuntu ausgerüstet ist, nicht sonderlich.
Aber auch die 50 Euro teurere Windows-XP-Version muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken. Dell ist damit einer der wenigen Anbieter, die überhaupt ein günstiges Windows-XP-Netbook mit SSD verkaufen. Ob sich der Preisaufschlag lohnt, sollte sich der Käufer allerdings gut überlegen. Zwar steckt im Mini 9 mit Windows auch eine doppelt so große Festplatte wie bei der Linux-Variante, doch Windows ist notorisch dafür bekannt, selbst viel Platz in Anspruch zu nehmen. So bleibt für eigene Dateien nicht mehr viel Speicher. Doch das Inspiron Mini 9 ist natürlich sowieso eher ein Zweitrechner für unterwegs als ein vollwertiges Notebook.
Leichtgewicht in der kleinen Netbook-Klasse
Dass es zum universellen Arbeitsgerät nicht taugt, liegt an zwei weiteren Aspekten: Zum einen ist der 8,9 Zoll große Bildschirm leider verspiegelt. Die LED-Hintergrundbeleuchtung ist nicht hell genug, in jeder Lage Reflektionen zu vermeiden. Zum anderen hat Dell versucht, das Tastaturlayout derart an das kleine Gerät anzupassen, dass der Anwender auf nichts verzichten muss. Dieser Versuch ist jedoch leider in die Hose gegangen. Die Reihe mit den Funktionstasten fehlt völlig – Pech für alle, die ihren Rechner vorwiegend über Tastenkürzel bedienen.
Gewöhnungsbedürftige Netbook Tatstatur
Einige Sondertasten haben ihren Platz gewechselt und sind arg schmal. Direkt neben die Leertaste hat Dell zum Beispiel das Größer/Kleiner-Zeichen gesetzt, und ENTF liegt ebenfalls in der untersten Reihe. Unverständlich ist auch, warum man nicht einmal die komplette Breite des Geräts für die Tastatur genutzt hat. An der Umsortierung der Tasten stören sich ausgerechnet die Anwender, die das Inspiron Mini 9 als Zweitgerät einsetzen – und das dürfte wohl die Mehrheit sein.
Netbook-Kaufberatung-Urteil: Beim Dell Inspiron Mini 9 muss der Anwender abwägen. Das Netbook ist schön klein und leicht (und dabei nicht teuer), lange Tipporgien sind allerdings wegen der geänderten Tastatur eher unangenehm. Wer also viel reist und dabei ab und zu ein Netbook braucht (ohne vor der Abreise darüber nachdenken zu müssen), für den kann das Mini 9 ein interessanter Kandidat sein.
Technische Daten des Dell Inspiron Mini 9
- Bildschirm: 8,9 Zoll, 1024×600, matt
- Prozessor: Intel Atom N270
- Arbeitsspeicher: 1 GB
- Festplatte: 8 GB SSD (Linux), 16 GB SSD (Windows)
- Ausstattung: Kartenleser (SD/MS/MSPRO), Wireless LAN, Webcam (0,3 MP / 1,3 MP)
- Anschlüsse: VGA, Ethernet, 3 x USB, Sound
- Akku: 4 Zellen, 32 Wattstunden
- Betriebssystem: Ubuntu-Linux, Windows XP
- Maße: 23 x 17 x 3,2 Zentimeter
- Gewicht: ca. 1035 Gramm
- Herstellerpreis: 330 Euro (Linux), 380 Euro (Windows XP)