Vielleicht haben auch Sie sich schon mal über folgende Situation geärgert: Ihrem Notebook geht irgendwo der Strom aus und Sie könnten sich theoretisch das Netzteil von jemand anderem ausleihen, stellen aber schnell fest, dass der Ladestecker nicht passen wird. Abhilfe in solchen Fällen könnte schon bald ein neuer Standard für Notebook-Netzteile sein. Unter der Technical Specification 62700 stellt die IEC die Idee eines einheitlichen Notebook-Ladesteckers in Aussicht.
Umweltfreundlich und sehr praktisch
Geht ein Notebook kaputt oder ist einfach viel zu alt geworden, landet meist auch das dazugehörige Netzteil auf dem Müll. Könnte dieses später mit einem anderen Rechner weiterverwendet werden, dürfte dieses nur noch selten vorkommen. Doch bislang lässt sich das Netzteil eines Notebooks nicht mit anderen Geräten verwenden. Die Ausnahme sind einige Marken, die nicht für jedes Modell einen neuen Stecker entwickeln, sondern über mehrere Jahre bei einem Ladeanschluss bleiben. Sollte sich die Idee der International Electrotechnical Commission jedoch durchsetzen, könnten Sie theoretisch mit einem Apple-Netzteil andere Notebooks wie von HP oder Acer mit Energie versorgen. Doch genaue Details hat die IEC noch nicht verraten.
Die Leistungsproblematik
Notebook-Netzteile haben keine Einheitsgröße. Diese ist oft direkt proportional zu der maximalen Ausgangsleistung. Ziemlich flache und leichte Netzteile gehören oft an ein Net- oder Ultrabook. Diese verbrauchen relativ wenig Strom, so dass auch ein Netzteil mit 45- bis 65 Watt ausreicht. Mit über 100 Watt nicht ganz so sparsam sind hingegen leistungsstarke Gaming-Notebooks oder mobile Workstations. Diese Unterschiede werden dafür sorgen, dass es zumindest in Sachen Größe und Leistung wohl kein Netzteil für alle Klapprechner geben wird. So wird die neue Spezifikation wohl „nur“ Buchse und Stecker definieren. Profitieren von einheitlichen Anschlüssen werden neben Millionen Privatnutzern auch Geschäftskunden. Diese können dann unter Umständen beim Kauf neuer Notebooks auf die eigentlich mitgelieferten Netzteile verzichten und so bares Geld sparen.
Erfolgschancen vorhanden
Auch wenn Standardisierungsbemühungen nicht immer erfolgreich sind, erweist sich die technische Spezifikation 62700 als guter Ansatz, der in Zukunft viele hundert Tonnen unnötigen Elektroschrott einsparen könnte. Auch den micro-USB Standard für Smartphones hat die IEC definiert. Viele Hersteller haben diesen dankend angenommen und andere stellen sich auch heute noch quer.
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