Dieser Text ist auf einem Samsung Chromebook entstanden. Statt eines gängigen Textbearbeitungsprogramms wie Microsoft Word kam die kostenlose Online-Anwendung Google Text & Tabellen zum Einsatz. Statt wie herkömmlich auf der Festplatte des Notebooks war die Textdatei während der gesamten Bearbeítungszeit auf den Servern des Anbieters Google gespeichert.

Cloud Computing nennt man diese neue Art, mit einem Computer und seinen Dateien umzugehen: Die Texte, Bilder, Videos oder sonstigen Daten werden statt lokal auf dem Computer auf den Servern von Online-Anbietern abgelegt; auch Dienste und Programme werden von dort abgerufen. Voraussetzung dafür: Der Computer muss einen Internet-Zugang haben. Nachteil: Ist man vom Netz abgekoppelt, kommt man an die Dateien nicht heran. Das Samsung Chromebook ist das erste Notebook, das voll auf die Nutzung von Cloud-Diensten eingestellt ist. Es hat deswegen auch gar keine Festplatte – nur einen kleinen Festspeicher für das minimalistische Betriebssystem und Nutzer-Einstellungen.

Das Samsung Chromebook – ein Netbook im wahrsten Sinne

Technisch gesehen ist das Chromebook eigentlich ein ganz normales Netbook – mit einem allerdings relativ großen und glücklicherweise unverspiegeltem Bildschirm. Im Innern des sehr schlicht gestalteten Kunststoffgehäuses arbeitet ein Prozessor aus Intels stromsparender “Atom”-Reihe, der Arbeitsspeicher ist mit 1 Gigabyte eher sparsam, aber ausreichend. Die Tastatur hat recht große Tasten mit einem besser nachvollziehbaren Druckpunkt als bei vielen anderen Netbooks, das Touchpad arbeitete bei dem getesteten Gerät aber etwas hakelig. Seine Empfindlichkeit lässt sich in gewissen Grenzen einstellen.

Das Chromebook schaltet man durch Öffnen des Bildschirmdeckels ein. Und das geht ruckzuck: Binnen weniger Sekunden sieht man den Startbildschirm, auf dem man den Zugang zu seinem Google-Konto per Passwort öffnet. Ohne Google-Konto geht nämlich gar nichts bei diesem Gerät. Die Bedienung erklärt beim ersten Hochfahren ein interaktiver Guide, nach wenigen Minuten lässt sich mit dem Chromebook arbeiten. Für die meisten Office-Anwendungen – E-Mail, Surfen, Texte schreiben – reicht die Performance locker aus. Und der Akku hält tapfer mit: Erst nach etwa acht Stunden Dauerbetrieb machte er bei unserem Testgerät schlapp. Unerwähnt soll nicht bleiben, dass leider so manche Standardanwendung mit dem Chromebook nicht funktioniert. Beispiel: Komprimierte Dateien im .zip-Format lassen sich zwar herunterladen, aber nicht öffnen. Doch die große Entwicklergemeinde, die Apps für den Chrome Market schreibt, wird dafür hoffentlich bald eine App zur Verfügung stellen.

Offline arbeiten ist mit dem Chromebook nur sehr begrenzt möglich

Der größte Kritikpunkt am Samsung Chromebook ist sicher, dass man mit dem Gerät nur dann vernünftig arbeiten kann, wenn es ans Internet angeschlossen ist. Das kann vor allem das Arbeiten unterwegs erschweren: Nicht überall findet sich schließlich ein WLAN. Und selbst, wenn man die Gerätevariante besitzt, die ein eingebautes UMTS-Funkmodul hat, ist man nicht immer automatisch online. In vielen ländlichen Gebieten ist die Netzabdeckung noch schwach, bei Auslands-Nutzung fallen hohe Roaming-Gebühren an. Immerhin gibt es schon einige Google-Applikationen, die sich auch offline verwenden lassen. Dazu gehört der Google-Mail-Client. Hat man mit seinem Chromebook keinen Netzzugang, kann man damit den Maileingang der letzten Tage einsehen, und eventuell Mails beantworten oder weiterleiten – die Mails landen dann im Postausgang, der beim nächsten Verbinden mit dem Internet losgeschickt wird. Auch manche Spiele – wie etwa das sehr beliebte Angry Birds – lassen sich offline spielen. Auch PDF-Dokumente, die auf einem externen Speicher liegen, kann das offline-Chromebook anzeigen. Wer Musik auf einem USB-Stick dabei hat, kann sie sich offline anhören. Leider noch nicht möglich: die offline-Nutzung von Google Text und Tabellen, der Applikation, mit der dieser Text entstanden ist.

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Test-Urteil zum Samsung Chromebook

Alles überall und immer online verfügbar – das zeichnet sich zwar seit Jahren als Trend ab. Aber immer noch gibt es viel zu viele weiße Flecken auf der deutschen Online-Karte. Das Google-Netbook funktioniert recht gut, aber eben nur online. Vielleicht kommt es einfach ein wenig zu früh.

Technische Daten des Samsung Chromebook

  • Bildschirm: 12,1 Zoll, 1280 x 800 Bildpunkte
  • Prozessor: Intel Atom N570 mit 1,6 Gigahertz
  • Arbeitsspeicher: 1 Gigabyte
  • interner Festspeicher: 16 Gigabyte
  • Anschlüsse: SD-Speicherkartenleser, 2 x USB, Audio, VGA (mit Adapter), SIM-Karten-Slot (bei UMTS-Modell), SD-Kartenleser
  • Maße: 29,5 x 2,0 x 21,8 cm
  • Gewicht: 1,48 Kilo
  • Herstellerpreis: 399 Euro (nur WLAN, 449 Euro (mit WLAN und UMTS)

Foto: Samsung

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