Den französischen Hersteller Archos kennt man bisher nur durch seine Musik- und Videoportis – schicke, leistungsstarke, aber auch ziemlich teure Geräte. Jetzt kommt mit dem Archos 10 das erste Mini-Notebook von den ideenreichen Galliern. Der erste Eindruck: schlichtes, aber robust wirkendes Design, 10-Zoll-Formfaktor, attraktiver Preis.
Viele Netbook-Anbieter setzen mittlerweile auf das zuverlässige Windows XP als Betriebsprogramm, und auch Archos bietet hier keine Überraschungen. Das gleiche gilt für den 10-Zoll-Bildschirm und die technische Grundausstattung mit Intels Atom-Prozessor, 1 Gigabyte RAM und einer großen 160-Gigabyte-Festplatte – die reicht auch für umfangreiche Mediensammlungen. Was das Archos 10 von vielen Mitbewerbern unterscheidet, ist das geradezu üppige und gut durchdachte Softwarepaket: darunter der „Parental Filter“, eine Software, die die Internetnutzung von Kindern überwachen soll. Sie soll verhindern, dass das Kind keine unbefugten Homepages besucht, und dass eine von den Eltern vorgeschriebene Nutzungsdauer nicht überschritten wird. Ein „Logbuch“ zeichnet zudem alle Internetadressen auf, die die Jung-User besuchen. Zudem kann das Programm die Nutzungszeit festlegen. Archos selbst bewirbt das Netbook daher als ideal für den Einsatz in der Schule und für die Hausaufgaben. Auch dabei: die Antiviren-Software BitDefender (6monatige Vollversion), der Web-Radio und TV-Player vTuner, die Bildverwaltungssoftware XnView, das Office Paket Lotus Symphony und das Internet-Telefonierprogramm Skype.
Natürlich bietet das Archos 10 einen Internetzugang über WLAN oder Ethernet nach dem schnellen Standard 802.11b.g, aber nicht Bluetooth.
Im Archos 10 steckt schon ab Werk viel drin
Der Käufer kann wählen zwischen einem 3-Zellen und einem 6-Zellen-Akku. Wer sein Netbook am ehesten den Kindern zum Surfen und Spielen daheim schenken möchte, kommt mit der günstigen 3-Zellen-Variante wohl noch hinhin. Wer echte Mobilität erwartet, muss das Archos 10 mit einem stärkeren Stromspender ordern. Der geringe Preisunterschied von 20 Euro spricht auf jeden Fall für die stärkere Version.
Die Achillesferse des Archos 10 ist seine Tastatur
Vergleicht man das Netbook Archos 10 mit einigen Konkurrenten auf dem mittlerweile doch recht umfangreichen Markt, fällt schnell ins Auge: Der Hersteller hat vergleichsweise wenig Gehäuseplatz für das Keyboard eingeplant: Die Tasten hätten an beiden Seiten noch fast 2 Zentimeter mehr Raum bekommen und somit größer ausfallen können. Beim Eintippen von Internetadressen oder Dateinamen ist das sicher kein Problem, für die Produktion längerer Texte aber ganz bestimmt. Dafür hat Archos eine recht großes Trackpad vebaut, dessen Tasten glücklicherweise auch an der gewohnte Position – vorne – sitzen und nicht seitlich. Wer gerne das Trackpad nutzt und nicht sowieso eine Mobilmaus verwendet, wird sich über dieses Detail freuen.
Netbook-Kaufberatung-Urteil: Auf den ersten Blick wirkt das Archos 10 wie ein Schnäppchen. Das elegante und sehr robust wirkende Gehäuse ist vollgepackt mit Software, es hat eine große Festplatte und das jahrelang bewährte Windows XP an Bord. Doch die Arbeit an dem Gerät ist durch die nicht optimal gestaltete Tastatur kein richtiges Vergnügen
Technische Daten des Archos 10 Netbook
- Bildschirm: 10 Zoll, 1024×600, matt
- Prozessor: Intel Atom N270
- Arbeitsspeicher: 1 GB
- Festplatte: 160 GB
- Ausstattung: Kartenleser (SD/SDHC, MS, MSPRO), Wireless LAN, Bluetooth, Webcam (1,3 MP)
- Anschlüsse: VGA, Ethernet, 3 x USB, Sound
- Akku: 3 oder 6 Zellen
- Betriebssystem: Windows XP
- Maße: 26 x 19 x 2,8 Zentimeter
- Gewicht: Ca. 1300 Gramm
- Herstellerpreis: 329 Euro (mit 3 Zellen Akku)/349 Euro (mit 6 Zellen Akku)