Von der in Frankreich beheimateten Marke Hercules kommt mit dem eCafé 900 ein Netbook, das nicht so ganz in der Mitte des Netbook-Stroms schwimmt. „To go!“ nennt der Hersteller das Konzept des Geräts – sein Besitzer soll es überall hin mitnehmen können. Eine hübsche Idee, die viele Konkurrenten längst aufgegeben haben – sie wollen lieber ein preisgünstiger Notebook-Ersatz sein.
Die praktische Umsetzung des „To go!“-Konzepts ist der Firma gelungen: Das Ecafe mit 9-Zoll-Bildschirm ist leicht und recht kompakt. Das Gehäuse steht hinten etwas hoch – das liegt an dem großen 6-Zellen-Akku, der das Maschinchen bis zu 5 Stunden laufen lassen soll. Der Arbeitsspeicher des eCafè 900 ist mit 1 Gigabyte großzügig bemessen, die 1,8-Zoll-Festplatte hat ordentliche 60 Gigabyte. Zudem bietet der Hersteller die Möglichkeit, 30 Gigabyte Online-Speicher zu nutzen. Hierhin kann der eCafé-Besitzer Daten auslagern und von überall auf der Welt, wo er einen Internetzugang findet, wieder abrufen.
Sieht aus wie Linux, ist aber ein Windows XP Netbook
Wer das eCafé 900 startet, findet eine angenehm schlichte und übersichtliche Arbeitsfläche vor: Der Linux-artige Desktop ist in fünf „Welten“ aufgeteilt: Kommunikationswelt, Spielwelt, Multimediawelt und Arbeitswelt, sowie einen online-Knopf, der den Nutzer direkt ins Internet weiterleiten soll. Übersichtlicher geht es kaum noch. Allein der Start-Button auf grünem Grund am linken unteren Rand verrät, dass hier Windows XP arbeitet: Hercules hat die Bedien-Oberfläche speziell für das eCafé-Netbook gestaltet. Tipp: Wer sie nicht mag, kann sie aber auch mit wenigen Mausklicks deaktivieren.
Die Tasten sind wie bei eigentlich allen Netbooks ziemlich klein, haben aber einen recht guten Druckpunkt: Längere Texte mag der Anwender auf dem Hercules eCafé 900 wahrscheinlich trotzdem nicht tippen. Wenigstens ist das Touchpad nicht im selben Maße mitgeschrumpft.
Kein Netbook für Sonnentage im Freien
Ab Werk ist auf dem eCafé von Hercules schon alle wichtige Software installiert: Neben Windows XP findet sich die Bürosuite Open Office 3 und Microsofts praktische Live Suite: Messenger, Email-Programm, Fotoalbum und das Schutzprogramm Family Filter.
Zwar sind die Handauflage und Bildschirmumrandung des eCafé900 aus anthrazit-glänzendem Kunststoff, aber der Bildschirm ist matt – gut so für ein Outdoor-Produkt. Auch aus den Fehlern mancher Hersteller hat Hercules gelernt: So ist auch der Bildschirmdeckel matt. Wer sein Netbook gern mal schnell in die Handtasche gleiten lässt, wird sich freuen – diese Oberfläche verkratzt nicht so schnell. Witziges Gimmick: Der Hersteller legt einige Aufkleber bei, mit denen der stolze Besitzer den Rücken seines eCafé aufmotzen kann. Das Netbook arbeitet nicht schneller oder langsamer als die Konkurrenz – ein Erbe der typischen Netbook-Hardware rund um den Atom-Prozessor eben.
Netbook-Kaufberatung-Urteil: Das Hercules eCafé 900 ist ein gutes Unterwegs-Netbook, eher Zweit- denn Erstcomputer. Der Preis von unter 300 Euro geht absolut in Ordnung. Übrigens bieten einige wenige Grosshändler auch eine speichermäßig schlechter ausgestattete Linux-Version des eCafé900 an – sie ist aber angesichts der Preisersparnis von nur 20 Euro kaum interessant.
Technische Daten des eCafe 900
- Bildschirm: 8,9 Zoll, 1024×600, matt
- Prozessor: Intel Atom N270
- Arbeitsspeicher: 1 GB
- Festplatte: 60 GB (30 GByte kostenloser Onlinespeicher)
- Ausstattung: Kartenleser (SD/SDHC), Wireless LAN, Webcam (1,3 MP)
- Anschlüsse: VGA, Ethernet, 3 x USB, Sound
- Akku: 6 Zellen, 6000 mAh
- Betriebssystem: Windows XP
- Maße: 23 x 17 x 3,3 Zentimeter
- Gewicht: Ca. 1200 Gramm
- Herstellerpreis: 299 Euro
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